Folge 2 - einer der erfolgreichsten Burgstädter spieler

Quelle: Homepage des VfL Osnabrück
Quelle: Homepage des VfL Osnabrück

Zu Beginn der Reihe wollen wir einen Blick auf einen Fußballer werfen, der in diesem Monat seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Einer der erfolgreichsten aus Burgstädt stammenden Fußballer erlebte nach dem zweiten Weltkrieg aber nur ein kurzes Gastspiel in seiner Heimatstadt.

 

Der gebürtige Burgstädter Erich Gleixner spielte in den 1940er Jahren zunächst beim Ballspiel-Club Hartha, der 1937 und 1938 die sächsische Meisterschaft erringen konnte. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war er maßgeblich am Wiederaufbau des Spielbetriebs in Burgstädt beteiligt. Neben Erwin Lorenz, der als Mannschaftsleiter fungierte, führte er selbst als Spielertrainer die in der SG Burgstädt zusammengeschlossenen Fußballer der Stadt während der ersten Nachkriegsspielzeit 1946/47 zum Meistertitel des Spielbezirks Burgstädt/Limbach. In 20 Spielen mussten sich die Burgstädter dabei nur einmal geschlagen geben und dominierten den Wettbewerb.

 

Wenig später endete aber das Gastspiel Gleixners in seiner Heimatstadt wieder Es zog ihn nach Osnabrück, wo der ansässige Vfl zu der Zeit eine der großen Adressen in Sachen Fußball in Deutschland war. Vom 01. Mai 1947 bis 1956 trug er das damals noch rote Trikot an der „Bremer Brücke“. Über die Gründe seines Weggangs streiten sich die Geister. Die einen meinen der sportliche Anreiz sei im Westen größer gewesen, andere sprechen von unüberbrückbaren Differenzen mit Mannschaftkameraden und Funktionären. In einem Abschiedsbrief soll er kein gutes Haar mehr an seinen ehemaligen Kollegen gelassen haben. Feststeht aber, dass Erich Gleixner als Fußballer in Osnabrück eine große Karriere machte. Gleich beim ersten Spiel am 01. Mai 1947 trat er in der Partie des Vfl gegen Schalke 04 (2:3) auf die große Fußballbühne. Für seinen neuen Verein absolvierte er 222 Ligaspiele, bei denen er 27 Tore erzielen konnte, scheiterte aber zweimal im Kampf um die Deutsche Meisterschaft am VfB Stuttgart. Seine ausgereifte technische Spielweise verschaffte ihn einen Ruf als Ballartist, der zur Berufung in die Amateurnationalmannschaft und der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 1952 in Helsinki (4. Platz) unter Bundestrainer Sepp Herberger maßgeblich beitrug.

 

Am 01. April 2020 wäre Erich Gleixner 100 Jahre alt geworden. Das Jahr 1920 war also nicht nur die Geburtsstunde des Fußballs in Burgstädt, sondern auch die des wahrscheinlich erfolgreichsten Fußballers dieser Stadt im vergangenen Jahrhundert.

 

- Christopher Fiebig